Kurzfassung: Die Präsentation, wie man sie (noch ?) in den persönlichen Einstellungen der Benutzer sieht, die wäre halt das, was ich und mein Kollegen gewohnt sind. Da wäre Wahlfreiheit für den App-Entwickler (nicht für den Benutzer, das ist zuviel verlangt) schon sehr wünschenswert.
Langfassung:
Diese Schieberegler unterhalb der Beschriftung sind eine Lachnummer, die kein Show Stopper ist. Aber ich kann das als modern verkaufen, wenn ich muß.
Ich war fest davon überzeugt, daß ich den Schwieberegler links neben die Beschriftung kriegen kann, wenn ich (in der Pro-Version) Zugriff auf CSS habe. Aber nachdem ich ein paar Mal den HTML-Code angesehen habe, der da generiert wird, bin ich mir nicht mehr so sicher, daß ich das in endlicher Zeit hinkriege. Meine Vermutung war, daß es ein DIV gibt, in dem Caption und Schieberegler untereinander stehen und wenn ich das auf row und recht-nach-links mit Anordnung linksbündig umstelle, dann bin ich vielleicht schon dort, wenn es denn so einfach geht. Und die beiden Icons hätte ich gegen volles und leeres Kästchen getauscht, hätte ich gehofft. Aber ich fürchte, ich habe mir das zu einfach vorgestellt.
Wenn man "ja" sagt zum Schieberegler, dann sollte man auch "ja" zu einer besseren Beschriftung am Schieberegler sagen. Platz ist ja da, wenn er unte der Caption steht. Also "ja" statt "1" und "nein" statt "0". Das mit 0 und 1 wissen die allerwenigsten. Auch in Excelsheets muß ich das immer wieder dazusagen (wenn die Formatierung als "Wahrheitswert" verlorengeht am Weg von OpenOffice unter Linux zu MS Office auf Mac).
Außerdem gibt da einen Designfehler bei nullable Booleans: null wird zwar als Minus dargestellt, aber man kann nie wieder null einstellen, nur mehr true und false.
Wenn man nicht die altgewohnten Kreuzchen hat, dann ist der Datenbankdesigners in der Pflicht, null zu verbieten in allen Booleans, in denen es sowieso keinen Sinn macht. Dann sieht der Benutzer nie das Minus und fragt nicht nach dem Unterschied. Und der Logik tut es auch gut, es vergeht sowieso zuviel Arbeitszeit mit überraschenden Nullwerten in Booleans.
Aber es gibt Fälle, in denen dieser dritte Wert null wirklich Sinn macht. In diesen Fällen will man ihn aber auch einstellen können. Daher braucht der Schieberegler eine Mittelstellung, in der dann das Minus oder "unbekannt" erscheint. Aber nur, wenn das Attribut nullable ist.
Diese Worte ja/nein/unbekannt würde man sowieso sprachabhängig brauchen und dann besser den App-Entwickler das Wording entscheiden lassen, pauschal für alle Booleans in der App.
Das alles gilt aber nur, wenn man "ja" sagt zur Three-valued Logic. Die Leute, die ich kenne, die wollen ein Kästchen mit einem Kreuz für Ja und ein leeres für Nein und von null will niemand etwas wissen.
Ich habe auch schon erwogen, die Booleans durch Enumeration Types zu ersetzen. Also eine Relation will_katalog mit einem Textattribut name, das in den beiden einzigen Datensätzen "will Katalog" und "will keinen Katalog" hat. Die Kundenrelation hat dann einen Bezug auf diese will_katalog Relation. Wenn ich die Captions dieses Beziehungsfeldes wegbekommen könnte, dann würde das sehr gut aussehen. Die Speichereffizienz wäre nicht super, aber da kann man auch "premature optimization" schreien. Wenn man in will_katalog eine zweite Spalte namens will_katalog einfügt, die true bzw. false ist, dann sind die Abfragen genauso einfach, bis auf das Detail, daß ich immer den JOIN einfügen muß.
In der alten Datenbank habe ich 60 Booleans und 300 andere Attribute. Im Filemaker sind das alles Enumeration Types mit "will Katalog" und Leerstring für "will nicht" im obigen Beispiel. Aber der Filemaker ist das, wovon wir weg wollen.
In der neuen Datenstruktur werden wohl einige Booleangruppen durch irgendeine flexiblere Konstruktion erste werden, damit ich nicht bei jeden neuen Häckchen, das sich jemand wünscht, aktiv werden muß. Aber wie ich das in REI3 umsetzen würde, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Es wäre eine M:N-Beziehung mit einem Boolean Attribut. Das ist ein Faß, das ich ein andermal aufmache.
Übrigens haben wir auch rudelweise kleine Ganzzahlen mit Captions, die aus zwei oder mehr Worten bestehen. Die sehen auch besser aus in der alten Art, mit der Caption links oder rechts daneben. Aber es ist mir total klar, daß das ein unentschiedener Religionskrieg ist und ich halte mich bei denen am liebsten raus.
Außerdem rennen ja alle zu Mobile First, aber ich beschäftige mich hier mit Benutzern, die dafür gezahlt werden, daß sie an einem Schreibtisch sitzen und ich habe es oft beobachtet, daß die Leute sich wohler fühlen, wenn die Informationen alle nebeneinander ausgebreitet sind (in einem oder mehreren Fenstern auf einem oder mehreren Displays). D.h. mein Anwendungsbereich ist eine Nische in einer Welt, die zunehmend durch die Handfläche wahrgenommen wird.
Das alles sind jetzt einfach die hemmungslosen Gedankenflüsse eines Anwenders.